Die Zeit des Aufschwungs sollte jedoch jäh enden, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Zahlreiche Männer wurden zum Kriegsdienst eingezogen, 57 Rocherather und Krinkelter haben ihre Heimat nicht wiedergesehen. Die Zivilbevölkerung hatte unter Verknappung und Teuerung des Lebensnotwendigen zu leiden.
Als der Krieg verloren war, fiel Eupen-Malmedy – und damit auch Rocherath – im Jahr 1920 auf Grund der Beschlüsse des Versailler Vertrags erstmals an das Königreich Belgien. Diese Angliederung an Belgien war zwar an eine „Volksabstimmung“ geknüpft, doch deren Durchführung widersprach den Grundsätzen der freien und geheimen Wahl. So durften sich nur die Gegner der Angliederung in Listen eintragen, die nur an zwei Orten (Eupen und Malmedy) ausgelegt waren. Denjenigen, die diesen Schritt erwägten, wurde mit Repressionen und Ausweisung gedroht. Diese Abstimmung, deren Ergebnis damit von Anfang an klar war, gilt seither als „Farce“.
Mit der Angliederung an Belgien gingen einige verwaltungstechnische Neuerungen einher. So wurden die Kreise Eupen und Malmedy als selbständige Körperschaften 1921 aufgehoben, da im belgischen Staat nur Gemeinden und Provinzen eine Selbstregierung durch gewählte Volksvertretungen gestattet war. Außerdem wurde 1922 eine Gemeindereform durchgeführt, bei der die seit 1794 bestehende Bürgermeisterei Büllingen, der auch Rocherath angehörte, aufgehoben wurde. Es entstanden die Gemeinde Büllingen (mit den Dörfern Hünningen, Honsfeld und Mürringen) und die Gemeinde Rocherath (mit Krinkelt und Wirtzfeld). Rocherath bildete nunmehr mit Krinkelt und Wirtzfeld eine eigene Gemeinde, die mit Ausnahme der Jahre 1940-44 bis 1976 Bestand haben sollte.